FlowBirthing war mein erstes Schwangerschaftsbuch und ich fühlte eine Wahrhaftigkeit in den Worten Kristina Marita Rumpels. Es war, als ob es mich magisch anzieht. Früher hatte ich ganz schreckliche Angst vor einer Geburt. Mein Schmerzempfinden war immer schon ziemlich stark ausgeprägt und so fragte mich meine Mutter des Öfteren: „Und du willst mal ein Kind bekommen?“ Eine andere Aussage von einer älteren Nachbarin lautete: „Oh Gott, bekomm' bloß nie ein Kind! Im Kreißsaal geht es schlimmer zu als in einem Schlachthaus.“ Zu diesem Zeitpunkt war ich zarte 13!
Was ist das für ein Bild? Was macht es mit uns (heranwachsenden) Frauen, mit solch einer „Wahrheit“ aufzuwachsen? Die Medien sind voll von ausgelaugten Frauen, die wehrlos in Rückenlage im Kreißsaal liegen, ihren Partner verdammen wegen ihres unaushaltbaren Leidens, lauthals schreien und sich schwören, diese Qualen nie mehr durchleben zu wollen.
Ist das so? Läuft Geburt so ab?
Auch mich haben diese Bilder geprägt – Hollywood hat ganz beachtliche Arbeit geleistet.
Bis ich anfing, diese meine bis dahin akzeptierte Vorstellung zu hinterfragen, war das auch für mich die harte Realität. Dennoch fühlte ich irgendwo, ganz leise – vielleicht das tief in mir abgespeicherte Wissen um das weibliche Mysterium – etwas ganz anderes. Nur hatte ich leider so gar keine Informationen dazu.
Ich traf die Entscheidung, mich auf die Suche zu begeben und wurde fündig. Es gibt so viele Frauen, die ihre kraftvollen und selbstbestimmten Geburtserfahrungen teilten. Für mich war klar: Das ist es! Sie leben tief in ihrer eigenen Wahrheit verwurzelt und stehen für sich ein. Das wollte ich auch!
Ich tauchte immer mehr in die Materie ein und entdeckte mein eigenes weibliches Weisheitswissen wieder neu. Wir haben alles in uns, nur müssen wir uns freimachen von allen angstmachenden und einschränkenden Vorstellungen. Nur so gelangen wir zu unserem Kern, unserem wahren Kraftzentrum.
Überall liest man heutzutage den „Für-Körper-Geist-Und-Seele-Slogan“, aber hier konnte ich es in mein Leben integrieren. Dabei waren es zwar irgendwie „neue“ Informationen in dem Sinne, dass frau ansonsten ausschließlich mit Horrorgeschichten gespeist wird, und gleichzeitig hat sich alles so vertraut angefühlt. Meine eigene innere Wahrheit klang in den Worten an.
Sorgfältig arbeitete ich das Buch durch und verschlang natürlich noch weitere, eine natürliche Geburt bestärkende Bücher, welche ich euch gern an anderer Stelle vorstelle. Darüber hinaus hatte ich Menschen in meinem Umfeld, die mich auf meinem Weg unterstützten. Meine Gynäkologin versorgte mich mit medizinischen Informationen und klärte mich im Rahmen der üblichen Schwangerschaftsvorsorge (btw. VorSORGE???) ordnungsgemäß auf, überließ mir aber meine Selbstbestimmung. Meine Hebamme – eine wundervolle Frau – war ebenfalls auf eine Weise für mich da, in der ich immer klarer auch meine eigene Haltung reflektierte. Nicht zuletzt habe ich auch eine Doula an meiner Seite gehabt, die mich während der Schwangerschaft und Geburt begleitete.
Ich begeisterte mich mehr und mehr für all diese Themen und eignete mir eigenständig ein großes Wissensspektrum an. Am liebsten würde ich alles laut in die Welt hinausschreien. Jede Frau sollte die Möglichkeit haben, diese so wertvolle und einmalige Zeit als kraftgebendes und freudiges Ereignis zu feiern.
In der ganzen Zeit entflammte sich immer mehr mein Wunsch, anderen Frauen genau dieser Lichtblick zu sein. Ihnen zu helfen, ganz bei sich anzukommen.
Ich habe mich auf das Abenteuer eingelassen und mich für alles, was kommt, geöffnet.
Meine Schwangerschaft habe ich sehr genossen, obwohl ich zuvor eine riesen Angst hatte. Was ist, wenn ich ständig kotzen muss oder einen Zahn verliere??? Oh mein Gott!
Aber auf wundersame Weise fügte sich alles in dem Maße, wie ich mich darauf einließ. Bis zu 4 Wochen vor meiner Geburt besuchte ich noch die Vorlesungen in der Uni und legte Prüfungen ab. Dann wurde es aber auch Zeit – meine Hebamme drängelte schon – Cortisol und so…
An meine Schwangerschaft schloss sich die wundervolle Geburt meines Sohnes an. Ich habe sie sehr ruhig, klar und kraftvoll erlebt – und schmerzfrei! Ja, es ist also möglich.
Mein ganzes Bild von Schwangerschaft und Geburt hat sich also neu zusammengesetzt. Horrorgeschichten haben da nichts mehr zu suchen. Wenn es zu Komplikationen oder schweren Verläufen kommt – und das ist im Moment der Standard – hat das Gründe. Diese Gründe kann man weitesgehend minimieren oder sogar ganz auflösen. Mit einer Portion Mut zur Selbstreflexion.
Ich sehe mich als eine Frau, die ihr weibliches Weisheitswissen wiederentdeckt hat und lebt. Meine Aufgabe sehe ich darin, andere Frauen auf ihrem ganz eigenen Weg zu unterstützen und meine Worte sind keine nachgeplapperten, leeren Hüllen, sondern meine eigenen Erfahrungen. Ich habe mich meinem Flow hingegeben und habe so viel dafür bekommen. Ich glaube fest daran, dass jede Frau die wundervolle Erfahrung einer freudvollen Schwangerschaft und Geburt machen kann.
Mehr Informationen erhältst du auf der Seite www.flowbirthing.de
Hier findest du mein Profil https://www.flowbirthing.de/netzwerk/weissflor-sandra/
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