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Hypnose bei Depression

Aktualisiert: 28. Apr. 2022

Depression

Jeder Mensch kennt Phasen im Leben, in denen er sich auf nichts so richtig freuen kann. Sich "depri" fühlen kennt vermutlich auch jeder. Depression wird oft als Begriff verwendet, um alltägliche Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben. Dabei ist die Depression im medizinischen Sinne etwas völlig anderes als eine vorübergehende Phase oder ein Stimmungstief.


Es handelt sich vielmehr um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen massiv beeinflusst. Es kommt mitunter zu Störungen verschiedener Körperfunktionen und geht mit einem erheblichen Leidensdruck einher.


Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Meistens wird alles als sinnlos wahrgenommen und schon das Aufstehen fällt schwer.

Die Depression ist eine psychische Erkrankung und zeichnet sich allgemein durch eine krankhaft veränderte der Gemütslage aus. Ungefähr 4 - 5 Millionen Menschen sind allein in Deutschland betroffen. Eine Depression kann viele Gesichter haben. Kommt es zu wechselnden Stimmungszuständen, spricht man von einer bipolaren Störung.


Typischerweise erleben Betroffene eine anhaltend gedrückte Stimmung, empfinden wenig bis gar keine Freude mehr, erleben einen deutlich spürbaren Interessenverlust und weisen eine Minderung in Antrieb und Denken auf. Daneben kann es zu einer Vielzahl an körperlichen Symptomen kommen, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen reichen. Etwa 15 % der Erkrankten sterben durch Suizid. Im Schnitt erkranken Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer, wobei das Erkrankungsalter meistens zwischen 20 - 30 bzw. 50 - 60 Jahren liegt. Bei Frauen kann es insbesondere nach der Geburt zu einer Wochenbettdepression kommen. Bei Senioren über 65 Jahren stellt die Altersdepression die häufigste aller psychischen Erkrankungen dar. Leiden Betroffene zusätzlich unter Wahnvorstellungen, wie z.B. einem Schuldwahn, spricht man von einer psychotischen Depression. Aber auch das alleinige Auftreten vielfältiger körperlicher Beschwerden kann einer Depression zugrunde liegen. Eine Dysthymia hingegen versteckt sich so subtil, dass Betroffene oftmals gar nicht auf die Idee kommen würden, dass es sich hierbei um eine Form der Depression handelt.


Entstehung von Depressionen

Im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Klassifizierungssysteme zur Unterscheidung von Depressionen entwickelt, denn so vielfältig die individuellen Ursachen sind, so verschiedenartig sind auch die einzelnen Erscheinungsformen. ​Genetische Faktoren spielen eine große Rolle. Studien zufolge kommt es zu einer familiären Häufung mit zunehmendem Verwandtschaftsgrad.


Eine Depression kann auch organischer Natur sein, z.B. bei einer Schilddrüsenerkrankung oder aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen den körpereigenen Botenstoffen. Eine mögliche organische Ursache muss unbedingt durch einen Facharzt ausgeschlossen werden. Bestimmte Medikamente oder Drogen sowie hormonelle Veränderungen können ebenfalls eine Depression verursachen. Auch in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen kann es zu depressiven Symptomen kommen, wie z.B. bei vorliegender Angst- oder Panikerkrankung, einer Anpassungsstörung oder PTBS.


In den meisten Fällen liegt die Depression in der Kindheit begründet. In der Gegenwart sind es dann bestimmte Faktoren, die die Erkrankung letztendlich auslösen. Aber auch bei einer intakten Kindheit kann eine Depression auftreten: Hier sind es oftmals erhebliche emotionale Belastungen, wie z.B. der Tod eines geliebten Menschen, die zu einem emotionalen Ungleichgewicht führen können. Viele Depressionen lassen sich auf einen konkreten Auslöser zurückführen, wie z.B. einschneidende Lebensereignisse, Jobverlust, ein Todesfall oder eine Trennung.


Konnten belastende Ereignisse der Kindheit, wie z.B. der Verlust eines Elternteils, Störung der Mutter-Kind-Beziehung oder Traumata durch Sexual- oder Gewaltverbrechen nicht ausreichend verarbeitet werden, kann dies den Ausbruch einer Depression fördern.


Durch emotionale Verletzungen, einem mangelnden Selbstwertgefühl oder durch einen entsprechenden Erziehungsstil besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, später an einer Depression zu erkranken. Zum einen verfestigen sich bestimmte Fehlannahmen, die dann für entsprechende Erfahrungen sorgen und diese wiederum verstärken die Fehlannahmen. Zum anderen kommt es zu einer individuellen Verletzlichkeit gegenüber Enttäuschungen, einer „Vulnerabilität“. Kommt es dann zu belastenden Situationen im späteren Erwachsenenleben, können sich erste depressive Symptome zeigen, die sich im Laufe der Zeit verstärken können.


Burn-out als spezielle Form der Depression

Burn-out ist nicht direkt eine Depression, sieht aber einer leichten Ausprägung sehr ähnlich. Vor allem in Bezug auf die Agitiertheit kommt es zu Überschneidungen, denn hier können Betroffene sowohl bei einer Depression als auch beim Burn-out nicht abschalten. In der Regel liegt dieser Form ein mangelndes Selbstwertgefühl zugrunde. Es kommt zu einer Leistungsidentifikation, welche wiederum in einer massiven Überarbeitung mündet. Damit das System gar nicht erst überlastet wird, sollte diese Dynamik schnell unterbrochen werden.


Hypnose hat sich bereits als sehr erfolgreich in der Burn-out-Prophylaxe erwiesen. Hier werden bestimmte hypnotische Zustände erzeugt und über entsprechende Codewörter so verankert, dass jederzeit zuhause ein Entspannungszustand hergestellt werden kann.


Hypnose bei Depressionen

Konnte durch einen Arzt ein organischer Befund ausgeschlossen werden, kann mithilfe der Hypnoanalyse die Ursache aufgedeckt werden. Handelt es sich um reaktive Depressionen, d.h. durch äußere Umstände ausgelöst, ist die Hypnosetherapie äußerst erfolgversprechend.


Wie kann Hypnose helfen?

Hinter jeder Depression steht ein Grund oder eine Ursache. Diese Ursache liegt allerdings nicht im Bewusstsein und daher haben wir auch keinen Zugriff darauf.

Zu einem früheren Zeitpunkt im Leben ist ein Gefühl entstanden, was heute die Basis der Depression bildet. Gefühle wie Wut, Angst, Enttäuschung, Schuld oder Scham können dahinter liegen und die Depression deckelt genau diese Empfindungen. Die Gefühle sollen nicht gefühlt werden. Daher ist auch das "Nichtfühlen" können ein typisches Symptom einer Depression.

Solange dieser zu Grunde liegende Umstand nicht erkannt und bearbeitet ist, stellt sich die Behandlung einer Depression oft als äußerst schwierig dar.


Die Hypnosetherapie geht an die Ursache; geht über das Gefühl in den Moment, in dem alles begonnen hat und löst genau da auf. Durch den direkten Zugang zum Unterbewusstsein können selbst unbewusste Konflikte gelöst werden, für die man im Wachzustand nicht zugänglich ist. Wurde das auslösende Ereignis aufgedeckt, kann genau dort angesetzt werden, damit Heilung des Ursprungstraumas geschehen kann.


Und da das Unterbewusstsein nicht in der Lage ist zu unterscheiden, ob etwas wirklich oder nur in der Vorstellung passiert, wird das Gefühl im Jetzt dann auch nicht mehr ausgelöst.


Die Hypnose ohne Worte hat sich als sehr sanftes Verfahren bewährt. Hier wird der Heilungsprozess durch die körpereigene Intelligenz angestoßen und ohne tief in der Vergangenheit zu graben ist eine ganzheitliche Gesundung möglich.


Für Angehörige

Es kann sehr herausfordernd sein, als Angehöriger einen depressiven Menschen zu begleiten. Vor allem kann man innerhalb einer Partnerschaft schnell an seine Belastungsgrenze kommen. Und stets fragen sich Angehörige, was sie am besten tun können.


Zunächst einmal ist es hilfreich, eine Depression als Erkrankung anzuerkennen, was durch ein ärztliches Gespräch erreicht werden kann. Auch wenn es immer gut gemeint ist, Betroffenen zu Entspannung oder einer Kur zu raten, kann dies zu Überforderung führen oder die Symptomatik sogar verschlimmern. Versuche, den Blick der Betroffenen auf die schönen Dinge im Leben zu lenken, lösen eher Druck und Rückzug aus. Die Betroffenen fühlen sich unverstanden. Vorwürfe jeder Art sollten vermieden werden. Gibt es belastende Emotionen in dieser Richtung, sollten diese angeschaut werden. Selbstverletzende oder gar Suizidandrohungen müssen unbedingt ernstgenommen werden. In diesem Fall oder anderen Anliegen dieser Art hilft in erster Linie der sozialpsychiatrische Dienst weiter, welcher ggf. weitere Schritte einleiten kann.


Warnsignale

Bevor eine Depression auftritt, kommt es häufig zu vorausgehenden Zuständen, wie z.B. Kopf- oder Rückenschmerzen, ein ständiger Energiemangel, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen oder mangelndem sexuellen Interesse. Die Stimmungslage ist dabei gleichbleibend gedrückt, missmutig oder aber es kommt zu erhöhter Reizbarkeit sowie Angstzuständen. Häufig hat der Betroffene keinen Appetit mehr und kann sich auch sonst nur vermindert über Dinge erfreuen.


Sollte dieser Zustand über mehrere Wochen anhalten, kann dies auf den Beginn einer Depression hindeuten und sollte daher unbedingt ernstgenommen werden.




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