„Unter Schmerzen sollst du gebären“ – Ist das so?
Hierbei handelt es sich nämlich um einen Übersetzungsfehler.
Denn das Wort „Wehe“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Arbeit“.
Es muss also richtig heißen:
„Unter Arbeit sollst du gebären“
Das kollektive Bewusstsein
Was ist das überhaupt?
Der Begriff stammt vom Schweizer Psychiater, Carl Gustav Jung, dem Begründer der analytischen Psychologie. Gemeint ist damit die unbewusste psychische Grundstruktur des Menschen. Das kollektive Bewusstsein ist die „Gesamtheit der Anschauungen und Gefühle, die der Durchschnitt der Mitglieder derselben Gesellschaft hegt.“ (É. Durkheim)
Also stelle ich mir die Frage, welche Vorstellungen und damit Gefühle die hochgelobte „moderne“ Geburtskultur erzeugt und wie diese unser Erleben beeinflussen. Auf der Suche nach dem ursprünglichen Bild von Schwangerschaft und Geburt bin ich auf zahlreiche Ungereimtheiten gestoßen. Unser heutiges Bild widerspricht dem natürlichen Zustand des Gebärens in vielerlei Hinsichten.
Durchschnittlich werden am Tag 225.690 Babys auf der ganzen Welt geboren, das entspricht ca. 157 Geburten pro Minute. Ist das nicht unglaublich? Mit dem Verstand kaum fassbar. Dabei ist jede Geburt eine einzigartige und intime Erfahrung, wobei keine der anderen gleicht.
Das Wissen um die genauen einzelnen Abläufe unter der Geburt kann eine Orientierung geben. Wir sind in der Lage, ein bestimmtes Geschehen in eine Kategorie einzuordnen.
Aber ist das wirklich hilfreich um eine freudvolle Geburt zu erleben?
Ich sage: Nein.
Wir sollten uns jedoch bewusst sein, dass wir verbunden sind mit allen Frauen, die bereits geboren haben. Wie? Durch das kollektive Bewusstsein zum Beispiel. Immer schon hat es Geburten gegeben. Der Unterschied zu den Frauen, die zu Urzeiten ihre Kinder zur Welt brachten, besteht jedoch in der Bewertung. Während jede Geburt für sich genommen ein Wunder ist, ein heiliger Raum, Seligkeit, Stille und pures Berührtwerden, wirken die heutigen Verknüpfungen konträr dazu.
Assoziationen mit Schmerz, Angst, Leid, Qual und Hilflosigkeit. Gefühle der Ohnmacht, Schuld und Versagensängste. Mit diesen Vorstellungen bin zumindest ich großgeworden. Und so sieht die bittere Realität aus? Ja, wenn du sie als deine Wahrheit annimmst.
Aber: Jede(r) kann sich neu entscheiden! Natürlich sind wir von Horrormärchen, Hollywood und Werbung beeinflusst. Dazu die unzähligen Schauergeschichten von Frauen, die uns erzählen, wie furchtbar und qualvoll sie ihre Geburt(en) erlebt haben. Ja, sogar gegenseitiges Übertrumpfen, wer denn nun mehr gelitten hat, scheint den heutigen Zeitgeist zu prägen.
Natürlich erleben Mütter es so und ich habe Mitgefühl mit jeder einzelnen Frau, die solche Qualen durchlebt. Die Frage ist doch aber: WARUM? Und wie gelingt es wiederum Frauen zu allen Zeiten, Geburt selbstermächtigt als freudvolles Ereignis zu erleben? Warum soll ein sexueller Liebesakt und eine liebevolle Mutter-Kind-Beziehung in der Mitte (Geburt) solch ein Leid beinhalten? Wo doch auch noch dieselben Hormone im Körper wirken?
Verschiedene Wirkungsmechanismen greifen hier ineinander. Um nur einen zu nennen, schauen wir uns unsere Sprache an. Sie ist der Ausdruck unserer aktuellen Grundhaltung und damit ein wichtiges Bindeglied, wenn es um die Entschlüsselung oder Weitergabe von Deutungszusammenhängen geht.
Ein bestimmtes Geburtsvokabular hat sich etabliert, wobei Begrifflichkeiten wie Wehe, Austreibungsphase, Pressen oder Geburtsschmerz als normal gelten.
Was machen diese Worte mit dir? Bemerkst du eine Auswirkung auf deinen Körper, auf deine Gefühle?
Versuche es doch mal mit Welle, Mitschieben, Freude, Kraft oder Phase, in der dein Baby bereits ganz nahe ist. Wie verändert sich dein Empfinden?
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Wie du alte Überzeugungen und Vorstellungen endgültig aufdecken und verabschieden kannst, lernst du in meinen FlowBirthing Workshops oder in der Einzelarbeit.
Gehen deine Wünsche darüber hinaus und du willst endlich angstfrei und dafür mit Vorfreude auf deine Geburt blicken, dann melde dich gern für ein kostenfreies Informationsgespräch.
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